Basel macht sauber

Veröffentlichungsdatum28.07.2016Lesedauer2 MinutenKategorienAllgemeine News
Basel macht sauber

Für viele bei uns im "Dorf der Raben" ist es bereits ein vertrautes Bild, wenn der Basel Jeratly mit seiner "Warnweste" im Ortszentrum unterwegs ist. Fast täglich sammelt der 54jährige Heimatsuchende aus Syrien weggeworfene Zigarettenstummel ein.

Er war Anwalt und flüchtete mit Tochter Fatima und Sohn Hasan aus einem Kriesgebiet in Syrien, jetzt sorgt Basel Jeratly für eine sauberes Rabenstein. „Beim Spazierengehen ist mir die Idee gekommen. Ich möchte das ohnehin ansprechende Ortsbild noch schöner machen“, so Jeratly, der iin unserer Dirndltalgemeinde zumindest vorübergehend eine neue Heimat gefunden hat und seit Ende November mit drei anderen Familien das Kardinal König-Haus bewohnt.

Text: Dr. Nadja Straubinger & Gottfried Auer
Foto: Dr. Nadja Straubinger (NÖN)

 

Die vielen Zigarettenstummel sind ihm aufgefallen, also hat er selbst eine Projekt mit dem Titel "Österreich Stummel-FREI" kreiert mit unserem Rabenstein als Pilotgemeinde und sich anfangs Mai aufgemacht, um die vielfach achtlos weggeworfenen "Stummel" einzusammeln.

„Zu Beginn habe ich täglich an die 190 Stummeln eingesammelt, heute sind es nur mehr 40 bis 70 pro Tag“, sagt Jeratli und freut sich, dass seine Aktion greift.
Bisher hat er mehrere Tausend "Reste" aufgegriffen und dabei sogar einige Erkenntnisse beim Sammeln gezogen: Frauen rauchen mehr als Männer und Junge rauchen mehr als Alte.

Durch die Arbeit in unserer Gemeinde hat sich auch die Akzeptanz der Bevölkerung geändert. „Anfangs haben mich viele nicht gegrüßt. Jetzt grüßen mich viele von sich aus“, freut sich Jeratly und hofft auf Nachahmer in ganz Österreich. Seine Hilfsbereitschaft ist zwischenzeitlich ortsbekannt und so ist es auch wenig verwunderlich, dass er verschiedenerorts angetroffen wird, wenn er unentgeltlich "Nachbarschaftshilfe" leistet.

„Das Projekt ist vorbildlich. Es freut mich, dass Basel sein "Projekt" nachhaltig durchzieht und vor allem belehrungsfrei seine Aktivitäten eine positive Wirkung zeigen bzw. so gut funktionieren“, lobt unser Umwelt-Gemeinderat Gottfried Auer die nachahmenswerte Aktion.
"Als Obmann vom Verein "Kardinal König - Glaube und Heimat im Pielachtal" sehe ich es als äußerst postives Zeichen unserer Welt- und Verständigungskultur, dass Basel als Moslem ohne religiöse Vorbehalte bestmöglich für unsere Pfarre aktiv ist und nicht nur unserem stellvertretenden Obmann des Pfarrgemeinderates Karl Scheikl bei verschiedenen Arbeiten für unsere Kirche behilflich ist sondern auch unserer Mesnerin Christine Hieger bei der Blumenpflege bzw. -bewässerung", ist Gottfried Auer voll des Lobes für den "guten Samariter".