Trend geht zur Urne

Veröffentlichungsdatum13.07.2021Lesedauer1 MinuteKategorienAllgemeine News, Ruhewald
Naturfriedhof

Ein Bericht in der NÖN - Der Besuch am Grab gehört für viele zu Allerheiligen dazu. Im Pielachtal steigt das Interesse für Naturbestattung.

Seit dem 9. Jahrhundert wird das "Fest aller Heiligen" am 1. November gefeiert. Der Nachmittag des Allerheiligentages steht dann im Zeichen von "Allerseelen". Dieser wurde ebenfalls im 9. Jahrhundert eingeführt und ist dem Gedenken an alle Verstorbenen gewidmet. Als Ausdruck der Dankbarkeit, der Liebe und des Glaubens an das ewige Leben werden die Friedhöfe besucht und die Gräber geschmückt.

Während auf den Gemeindefriedhöfen Grabgestecke platziert werden, kümmert sich in der Naturbestattungsanlage "Ruhewald Burgruine Rabenstein" die Natur um den Schmuck. Mehr als 200 Bäume sind dort als Grabstellen ausgewiesen. 

Das Interesse ist groß, weiß Bestatterin Bärbel Schwaiger. Erst Anfang des Jahres wechselte sie ins Bestattergewerbe und ging, wie sie selbst sagt, damit ihrer Berufung nach, denn die Arbeit sei für sie sinnerfüllend. "Ich glaube, einen Wandel der Generationen zu beobachten. Die Verbrennungen nehmen zu", berichtet Schwaiger. Der große Vorteil des Ruhewaldes sei der Entfall der Grabpflege. "Viele ältere Menschen wollen nicht zur Last fallen und entscheiden sich deshalb dafür", erklärt die Bestatterin. Besonders an der Naturbestattung ist auch, dass nur biologisch abbaubare Urnen verwendet werden. "Das ist für uns bildhaft für den Kreislauf der Natur." Friedliche Ruhe in der Naturbestattungsanlage finden zudem Sternenkinder - also Kinder, die tot geboren werden oder kurz nach der Geburt versterben - ebenso wie fehlgeborene. Unter Bäumen, die mit Schmetterlingen geschmückt sind, bekommen sie ihren Platz.

Quelle: NÖN