Friedensnobelpreisträgerin zu Gast im GuK am 22. September

Veröffentlichungsdatum16.09.2014Lesedauer3 MinutenKategorienAllgemeine News
Friedensnobelpreisträgerin zu Gast im GuK am 22. September

Für Ulrich Reinthaller ist es eine besondere Ehre, Frau Leymah Gbowee am 22. September 2014 bei uns in Rabenstein an der Pielach um 18 Uhr im GuK begrüßen zu dürfen. Zu verdanken ist dies einer Kooperation mit der Initiative Art of Reconciliation, welche internationale Kunst- und Kulturprojekte zum Thema Versöhnung initiiert.
Leymah Gbowee ist Frauen- und Friedensaktivistin, Politikerin, Bürgerrechtlerin, eine Powerfrau, der Kopf
und das Herz der afrikanischen Frauenfriedensbewegung.

Barbara Pachl-Eberhart wird ein persönliches Gespräch führen, von Frau zu Frau, von Mensch zu Mensch.
Die Karten kosten 75€ - viel für einen Abend, aber viel weniger als eine Reise nach Afrika.
Der Reinerlös der Veranstaltung geht an das Projekt "Artists of Reconciliation", das Kunstprojekte in Ländern der dritten Welt entwickelt und betreut.

Text: Ulrich Reinthaller & Gottfried Auer
Foto: Michael Angelo

 

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1989 brach in Liberia wegen ethnischen Konflikten zwischen den Volksgruppen und des Kampfes der Kriegsherren um die politische Macht, der Bürgerkrieg aus.

 

 

 

Als Liberia in Flammen aufging war Leymah Gbowee noch ein junges Mädchen.
Während des Bürgerkrieges ist sie Sozialarbeiterin geworden, danach Traumatherapeutin.
Im Jahr 2002 organisierte sie die Gründung der Bewegung Women of Liberia Mass Action for Peace.
Sie hat es geschafft nach vielen Jahren Bürgerkrieg mit gewaltfreien Mitteln ein Friedensabkommen zwischen den verfeindeten Volksgruppen herbeizuführen. Sie machte den Frauen Liberias Mut und Hoffnung und so versammelten sie sich auf den Marktplätzen zum Gebet, sowohl Christinnen als auch Musliminnen. Sie blieben auch gegen militante Interventionen stark.

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Für ihren Friedenseinsatz in Liberia wurde Leymah Gbowee (Mitte) im Jahr 2011, gemeinsam mit Tawakkul Karman und Ellen Johnson-Sirleaf, mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.

Foto: Harrywad

  

 

 

 

Das Nobelkomitee erklärte, Leymah Gbowee habe "Frauen über ethnische und religiöse Grenzen hinweg zusammengeführt, um einen langen Krieg in Liberia zu beenden und die Teilnahme von Frauen an Wahlen sicherzustellen". Weiter heißt es in der Begründung:
"Wir können keine Demokratie und keinen dauerhaften Frieden erlangen, solange Frauen nicht die gleichen Möglichkeiten wie Männer bekommen, die Entwicklungen in allen Gesellschaftsbereichen zu
beeinflussen."

Mighty-Be-Our-Powers.pngDie Geschichte hinter dem Krieg erzählt sie in ihrem Buch „Wir sind die Macht.“ Ein Auszug daraus:
»Es handelt von einer Frauenarmee in Weiß, die aufstand, als keiner sonst es tat – ohne Furcht, denn das Äußerste dessen, was noch erträglich ist, hatten wir Frauen schon hinter uns. Es handelt davon, wie wir zu der moralischen Klarheit, Beharrlichkeit und Tapferkeit fanden, die uns die Kraft gab, unsere Stimmen gegen den Krieg zu erheben und unser Land wieder zur Vernunft zu bringen. Es ist eine Geschichte, die Sie noch nicht kennen, denn sie handelt von einer afrikanischen Frau, und unsere Geschichten werden nur selten erzählt. Ich möchte, dass Sie meiner Geschichte zuhören.«
Die Handlungen und Geschichte Leymah Gbowee’s zeigt auch der Dokumentarfilm „Pray the Devil Back to Hell.“