Burg-Ruine Rabenstein

Sonstige
Burg-Ruine Rabenstein

360° Rundgang der Ruine

Lage:

Die Burgruine liegt auf einer Höhe von 495m auf dem Gipfel des "Schlossberges", einem spornartigen Ausläufer des südlich anschließenden "Geisbühel" (849m). Auf seiner West- und Nordseite liegt in einer Flussschleife der Pielach der erstmals 1280 urkundlich erwähnte Markt Rabenstein.

Zeittafel:

  • 1136 - Urkundlich wird erstmals 1136 ein "Wilhelm von Raminstein" erwähnt, der einem mit den Altenburgern, Hohenbergern und Ochsenburgern stammesverwandten Ministerialgeschlecht angehörte. Diese Urkunde gilt heute als Beweis dafür, dass die Burg bereits am Anfang des 12. Jahrhunderts erbaut war.
  • 1209 - Als Erbauer der Höhenburg dürfte Cvonradus de Rammestein, aufgrund der ältesten erhaltenen Bausubstanz (um 1200) gelten.
  • 1280 - Der Ort Rabenstein entwickelte sich schon vor 1280 als typische Burg-Untersiedlung und erhielt als erster Ort im oberen Pielachtal das Marktrecht.
  • 1301 - Erwähnung der Burg als "Haus" anlässlich des Verkaufs des halben Marktes Rabenstein von Dietrich von Weissenberg an Herzog Rudolf von Habsburg
  • 1323 - Die Rabensteiner sterben unter Wichard II. aus, fortan prägen die Landesfürsten die Geschicke der Burg
  • 1498 - Übergang der Burg durch Kaiser Maximilian I. an seinen Truchsess Alber von Wolfstein. In dieser Zeit wohl Ausbau der Burg zu einem "Burgschloss" (Polygonalbau, Zwinger und Rondelle)
  • 1683 - Erfolglose Belagerung durch die Türken. Danach wird die Burg kaum noch bewohnt, der Zerfall beginnt.
  • ab dem Jahre 1780 wurde die Burg von ihren Besitzern nicht mehr bewohnt. Vorerst langsam, dann aber immer rascher (Entfernung des Daches, um der berühmt-berüchtigten Dachsteuer zu entgehen) verfiel die einst stattliche Burg zur Ruine.
  • seit 1989 nimmt sich das "Ruinenkomitee" des Dorferneuerungsvereines im Einvernehmen mit der Eigentümerfamilie Limberger der Erhaltung des Rabensteiner Wahrzeichens im vorhandenen Bestand an.


Südlich des Marktes bildet die Kuppe (495 m) eines bewaldeten Berges ein kleines Felsplateau, das die Hochburg getragen hat, die tieferen Teile der Anlage liegen auf der dem Markt abgewandten Bergseite. Der Burgweg windet sich um den Westhang des Burgberges und steigt von Südosten her zu einem runden, etwa 8 m hohen Torturm an. Dieser hat einen kurzen Maueransatz gegen außen. Der Turm hatte anfänglich nicht die Funktion eines Torturmes; der Burgzugang befand sich weiter nördlich.


Vom Turm ziehen sich Reste der Wehrmauer durch den bewaldeten Hang zum Berchfrit empor. Vom "Torturm" führt der weitere Zugang nur wenig ansteigend nordwärts. Die Bezeichnung Zwinger ist nicht völlig gerechtfertigt, da zwar bergseitig die Ringmauer der Burg verläuft, talseitig aber eine Begrenzungsmauer fehlt. Weiter im Norden wird die fehlende Mauer durch Futtermauern ersetzt, die zu einer viereckigen Bastion vor dem Burgeingang führen. Die innere Begrenzungsmauer des "Zwingers" steht teilweise aufrecht, ihr sind zwei Schalentürme eingefügt, im Südosten mit hufeisenförmigem, im Nordosten mit viereckigem Grundriss.

Zeichnung von der Burg RabensteinHofseitig waren der Ringmauer Nebengebäude angebaut. Der Burghof wird heute - der ehemalige Torbau wird von Vischer mit Satteldach und Pechnase über dem Rundbogenportal dargestellt - von der erwähnten Vierecksbastion durch den Rest eines schmalen, zweigeschossigen Gebäudes erreicht. Dieser Bau wurde verhältnismäßig spät zum Schutze der Nordwest-Front am Steilabfall errichtet und ersetzt hier die Ringmauer.
Im mittleren Teil des Burghofes liegt als besterhaltener Teil der ganzen Anlage der "Kapellentrakt". Er ist direkt ohne Rückwand an den Felsenabsturz der Hochburg angesetzt und hat einen sechseckigen Grundriss.


Ruine GroßaufnahmeEine Schmalseite kehrt er talwärts. Im Untergeschoss des viergeschossigen Baues lag die Burgkapelle. Die Fenster tieferer Teile wurden nachträglich bis auf Schartengröße vermauert. An den Obergeschossen Kragsteine. Da der Bau etwas über den Rand der Plattform der Hochburg aufragte, erfolgte der Aufstieg zu dieser von den Obergeschossen des Kapellentraktes aus. Heute steigt man außen über Schutt zu dem runden, einst mindestens dreigeschossigen Berchfrit an. Dessen fast 3 m starke Mauern sitzen auf einem Felskopf auf. Entlang einer Wehrmauer gegen Westen empor steigend, erreicht man das Gipfelplateau mit den



Bläser auf der Ruine

Resten der Hochburg. Diese bestand aus zwei Bauten. Der Palas war kleinräumig und zweigeschossig, talseitig Kragsteine, die unter dem Bodenniveau ansetzen; im übrigen ist die Westseite ins Tal abgestürzt. Der anschließende, einst mehrge-schossige, viereckige Turm, nicht so stark wie der Berchfrit, hat in der 9 m breiten Südmauer zwei Fenster, übereinander. Im Rest des Untergeschosses ist ein Kamin und ein Kreuzgewölbe nachzuweisen, im Oberstock der Innenverputz.



Bergfried-Herrenhaus-Pallas

Auf Vischer's Stich von 1672 bildet der Berchfrit  mit
Palas und Südturm der Hochburg einen ge-schlossenen Baukomplex, von dem aus der Kapellentrakt gegen den Burghof vortritt. Dem besprochenen Torbau und der turmbewehrten, überdachten Ringmauer ist außen eine Rundbastion vorgesetzt, die im Untergeschoß Ausschußöffnungen für kleine Geschütze zeigt.



Rettet die Ruine

Etwa 700 ereignisvolle Jahre zogen fast spurlos an der einst mächtigen Burg Rabenstein vorbei, ehe sie vorerst langsam, dann aber immer rascher dem Verfall preisgegeben war. Bis vor kurzem präsentierte sich das uralte Rabensteiner Wahrzeichen dem Blick des Besuchers nur noch in einem erbarmungswürdigen Zustand. Die mehrfach erfolgten Bemühungen um eine Sanierung der Ruine blieben erfolglos. Die erfreuliche Wende kam im Frühjahr des Jahres 1989. Über Initiative von Franz Steinwendtner konstitiuierte sich ein Komitee zur Rettung der Ruine Rabenstein.

Mit Spendengeldern, unterstützt von Gewerbetreibenden und honorigen Gönnern, wird seit der Komiteegründung von zahlreichen freiwilligen Helfern an der Erhaltung des Rabensteiner Wahrzeichens gearbeitet. Nachdem als erstes 1989 das Burgtor saniert wurde, konnten im Jahre 1990 die Sanierungsmaßnahmen am hohen Nordturm begonnen werden. 1997 standen umfangreiche Sicherungsmaßnahmen am runden Berchfrit (Bergfried), dem Wehrturm am Aufgang zum hohen Nordturm, auf dem Bauprogramm.

Unter der Federführung des Komitee-Obmanns Johann Moderbacher wurde 2002 ein Teil der Außenmauer  des Wirtschaftstraktes freigelegt, sowie der Zugang zur „Hochburg“ verbessert. Zudem wurden dem Ruinenbesucher neue Ausblicke durch die Errichtung eines Weges entlang der äußeren Burgmauer an der Südseite des altehrwürdigen Gemäuers eröffnet.
Seit der Adventzeit 2002 erstrahlt die Burg-Ruine auch an Wochenenden abends im Schweinwerferglanz.


Unterstützen auch Sie die Erhaltung und Sicherung der Burgruine Rabenstein:

  • durch aktive Mithilfe (Anmeldung am Gemeindeamt)
  • durch Kauf eines Ruinenführers € 3,-- (erhältlich am Gemeindeamt)
  • "Sparkasse-Niederösterreich Mitte West AG" - IBAN AT70 2025 6002 0000 0636, BIC SPSPAT21XXX

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