Gesunde Böden im Fokus: Humusstammtische und Beratungen im Pielachtal
Die Anpassung an den Klimawandel ist eine der größten Herausforderungen für die Landwirtschaft im Pielachtal. Aus diesem Grund organisierte die KLAR! Pielachtal im April und Mai vier Humusstammtische sowie vier Einzelberatungen für Landwirte in Ober-Grafendorf, Hofstetten und Loich. Ziel dieser Veranstaltungen war es, konkrete, praxisnahe Strategien für eine zukunftsfähige Bodenbewirtschaftung zu vermitteln und den Austausch unter den landwirtschaftlichen Betrieben zu fördern.
Im Zentrum der Veranstaltungen standen zentrale Themen wie Bodengesundheit, Humusaufbau, Spatenproben und einfache Bodentests. Diese Maßnahmen dienen nicht nur der unmittelbaren Verbesserung der Bodenstruktur und Fruchtbarkeit, sondern sind auch ein wirkungsvoller Hebel im Umgang mit den zunehmenden klimatischen Herausforderungen wie Trockenperioden, Starkregen oder Erosion. Mit jedem Termin nahm das Interesse deutlich zu – ein starkes Zeichen dafür, dass viele Landwirte die Relevanz von gesunden Böden als Fundament für langfristige Betriebssicherheit erkennen. Der letzte Humusstammtisch zählte über 20 Teilnehmende, was das große Bedürfnis nach Information und Vernetzung unterstreicht.
„Gesunde, lebendige Böden sind eine der wirksamsten Antworten auf die Herausforderungen des Klimawandels“, erklärt KLAR!-Managerin Lotte Riesenhuber. „Sie speichern Wasser, puffern extreme Wetterereignisse ab, fördern die Biodiversität und verbessern langfristig die Erträge. Die Veranstaltungen zeigen, wie groß der Bedarf an praxisnaher Begleitung in der Region ist.“
Die Veranstaltungen sind Teil des Maßnahmenplans der KLAR! Pielachtal zur regionalen Klimawandelanpassung. Durch gezielte Bildungs- und Beratungsangebote sollen Landwirte darin unterstützt werden, ihre Betriebe klimaresilient zu gestalten und das vorhandene Wissen weiterzugeben.
Die KLAR! Pielachtal plant auch in Zukunft, derartige Angebote weiterzuführen und auszubauen – etwa durch zusätzliche Stammtische, Feldbegehungen oder Workshops zu klimafitten Bewirtschaftungsmethoden.



Wald der Zukunft 2.0: Rund 30 Waldbesitzer diskutieren Wege zur klimaangepassten Forstwirtschaft im Pielachtal.
Der Klimawandel stellt die Waldbewirtschaftung vor neue Herausforderungen: Extremwetter, Schädlingsdruck und veränderte Standortbedingungen verlangen nach neuen Strategien. Um den Dialog über zukunftsfähige Forstwirtschaft zu fördern, lud KLAR! Pielachtal gemeinsam mit Stefan Wieland am 23. April zur Veranstaltung „Wald der Zukunft 2.0“ ins Gemeindeamt Frankenfels ein.
Rund 30 Waldbesitzer folgten der Einladung und nahmen an diesem halbtägigen Treffen teil, das sich dem Thema „Klimafitte Wälder“ widmete. Ziel war es, fachliche Impulse zu vermitteln, praktische Ansätze aufzuzeigen und den Austausch unter den Waldbesitzenden zu fördern. Im ersten Teil der Veranstaltung boten zwei Fachvorträge aktuelle Erkenntnisse und praktische Hilfestellung: Univ. Prof. DI Dr. Manfred Lexer von der Universität für Bodenkultur Wien (BOKU) sprach über die „Zukunft des Waldbaus – Baumartenwahl im Klimawandel“. Er betonte, dass Mischwälder mit standortangepassten, klimaresilienten Baumarten langfristig stabilere Erträge und ökologische Funktionen sichern können. Die Planung müsse dabei flexibel und vorausschauend erfolgen.
Anschließend informierte DI Werner Löffler von der Landwirtschaftskammer Niederösterreich über aktuelle Fördermöglichkeiten in der Forstwirtschaft. Besonders im Fokus standen Unterstützungen für Aufforstung, Jungbestandspflege sowie Investitionen in Schutz- und Bewirtschaftungsmaßnahmen.
Im zweiten Teil ging es hinaus in den Wald: Stefan Wieland, Obmann der Waldwirtschaftsgemeinschaft Oberes Pielachtal, und Förster Ing. Thomas Gamsjäger (Isbary Forstverwaltung) führten die Teilnehmer durch ein nahegelegenes Waldgebiet von Stefan Wieland. Trotz des anspruchsvollen Geländes erhielten die Teilnehmenden Einblicke in konkrete Beispiele klimaangepasster Waldbewirtschaftung – darunter Pflanzung neuer Baumarten, Pflegekonzepte und Herausforderungen wie Wildverbiss.
„Es braucht Vernetzung und Wissenstransfer, damit gemeinsam auf die sich ändernden Bedingungen reagieren können,“ betont KLAR! Managerin Lotte Riesenhuber. Die Veranstaltung sei ein wichtiger Schritt in diese Richtung gewesen. Auch die Teilnehmer:innen zeigten sich zufrieden: Viele gaben an, konkrete Anregungen und neue Perspektiven für ihre eigene Waldbewirtschaftung mitgenommen zu haben. Das große Interesse bestätigt, wie relevant der Austausch rund um den klimafitten Wald geworden ist – sowohl aus ökologischer als auch aus wirtschaftlicher Sicht. Weitere Veranstaltungen in diesem Format sind geplant, um die regionale Zusammenarbeit zu stärken und die Waldwirtschaft im Pielachtal zukunftsfähig aufzustellen.


