Bauernladen und Imkerei eine gefragte Kombi!

Neuer Bauernladen

Familie Braunsteiner hat die Corona-Zeit für kreative Ideen genutzt und sich „um- bzw. eingestellt“! In den letzten Wochen entstand ein neuer Bauernladen am Hofe und die Familie gewährte auch einen Einblick ins Bienenhaus!

Öffnungszeiten Ab-Hof Verkauf: ​
Mo. bis Fr. von 08:00 bis 17:00 Uhr
Sa. von 08:00 bis 12:00 Uhr
Standort: Wart 4, 3203 Rabenstein an der Pielach
Zahlungsmittel: Barzahlung, Rechnung, (EC-Karte, Maestro-Card)

Wir haben uns von den neu umgesetzten Ideen selbst vor Ort überzeugt und stellten der Familie Braunsteiner in einem kleinen Interview die wichtigsten Fragen dazu!

Wie seid Ihr auf den Ab-Hof Verkauf gekommen und was hat euch dazu bewegt?
Einen Ab-Hof Verkauf haben wir schon sehr lange. Bereits vor 20 Jahren wurde die Obstverarbeitungshalle, so wie diese auch noch heute genutzt wird, erbaut. Seitdem vermarkten wir auch unsere Produkte. Das mit dem neuen Verkaufsraum hat sich so ergeben, da der Platz, der früher als Autogarage genutzt wurde zur Verfügung stand.

Was gefällt euch an der Landwirtschaft? Wo seht Ihr die Vor- und Nachteile?
Es gibt so viele tolle Gründe, den Beruf des Landwirten zu lieben. Ich schätze es besonders, dass man sich seine Zeit frei einteilen kann. Als sein eigener Chef kann man selbst Entscheidungen treffen. Ein Vorteil ist auch, dass man keine langen Verkehrswege zurücklegen muss, um an seinen Arbeitsplatz zu gelangen.

Eine tolle Motivation ist direkt in und mit der Natur und den Tieren zu arbeiten. Besonders in der aktuellen Corona-Krise hat man gemerkt, dass wir Landwirte ganz am Beginn der Nahrungskette stehen. Auch wenn vieles weg- bzw. zusammenbricht, das tägliche Brot und die Grundnahrungsmittel braucht man immer. Es ist schon ein eindrucksvolles Gefühl, qualitativ wertvolle Lebensmittel für die Bevölkerung zu leisten.

Da sich der private und wirtschaftliche Bereich nicht abtrennt, ist es möglich seine Kinder immer selbst zu betreuen. Wir sitzen mittags gemeinsam zu 9. am Tisch – vier Generationen. Es ist nicht immer einfach, aber in der heutigen Zeit ein großes Geschenk, dass man auch schätzen muss, dass man täglich als Familie gemeinsam Essen kann. Trotz all dieser Vorteile, ist die Landwirtschaft jedoch ein körperlich schwerer Beruf und es gibt keine geregelten Arbeits- und Urlaubszeiten. Auch ein Acht-Stunden-Arbeitstag ist eher eine Illusion.

Bei den Braunis ist es Roland, der die Bienen hegt und pflegt
Roland hat vor 9 Jahren die Bienen von Großvater Karl übernommen. Einiges an Wissen und Ausrüstung hat er von ihm geerbt und zusätzlich noch einige Imkerkurse absolviert.

Was ist für dich persönlich das Schöne an der Arbeit?
Das Bienenhaus ist mein eigenes Reich. Dorthin folgt mir niemand, da sich alle vor den Stichen fürchten. Es ist also schon ein Ort wo ich zur Ruhe kommen kann ;-) Mich fasziniert mit welcher Emsigkeit und Ausdauer jede Biene ihrer Arbeit nachgeht und ich liebe den Geruch im Bienenhaus. Alleine deswegen, sollte man schon mal den Blick in einen Stock wagen und nicht zuletzt bin ich ein echter Honigfan.

Warum Bienen?
Ich habe die Bienen von Carinas Großvater Karl übernommen. Ich finde es wichtig Bienen zu haben, da diese bei der Obstbaumblüte unsere Bäume bestäuben und wir dann im Herbst Früchte ernten können. Und natürlich freue ich mich auch über den Honig. Ich habe nicht sehr viele Stöcke und mache nur normalen Honig und gerührten Cremehonig. Für mich ist das kein kommerzielles Geschäft, ich mache das als mein Hobby.

Wie würdest du den heurigen Honig-Ertrag beschreiben?
Die Bienen litten heuer im Frühjahr, wie die gesamte Natur unter zu trockenem und zu heißem Wetter. Problematisch waren auch die kalten und nassen Tage im Mai, wo die kleinen Honigsammler Hochsaison haben. Der kühle und starke Wind hat auch dazu beigetragen, dass sie nicht ausfliegen konnten.

Fakten zu Bienen:

• für 1 kg Honig fliegen Bienen vier Mal um die Welt
• jede Biene hat ihre Aufgabe, z.B. Wächterbienen, Wasserbienen, Brutpflege, Nestpflege
• in einem Volk leben 40.000 bis 100.000 Tiere
• jedes Volk hat nur 1 Königin - ansonsten "schwärmt" ein Teil ab
• Honig sammeln ausschließlich die Weibchen 
• beim "Hochzeitsflug" wird eine Königin nur 1 Mal in ihrem Leben begattet und legt dann immer befruchtete Eier
• Drohnen heißen die männlichen Bienen und haben keine weiteren Aufgaben, außer die Königin zu begatten und können NICHT stechen
• es gibt auch bei den Bienen verschiedene Rassen (die bekannteste heißt Carnica)
• Bienen werden im Sommer 2-6 Wochen alt und im Winter 4-7 Monate
• eine Königin lebt 3-4 Jahre

Wir für Bienen! Artenvielfalt geht uns alle an!
Niederösterreich ist ein Naturland. Damit das auch so bleibt, ist es wichtig, auf die Insekten und vor allem die Bienen gut Acht zu geben. Die Landwirtschaft und auch private engagierte Bürger/Naturliebhaber leisten dazu einen wesentlichen Beitrag. Mit der enu-Kampagne "Wir für Bienen" möchte die Energie und Umweltagentur die gesamte Bevölkerung aufrufen, ihren Teil zur Artenvielfalt beizutragen und den Bienen und Insekten Heimat zu geben.

Wir haben uns diesem Aufruf mit der Naschecke und der Bienenwiese beim Kinderspielplatz, sowie der Bienenweide entlang der Pielach und eben auch der vielen Imker, die es bei uns in Rabenstein gibt angeschlossen.

Weitere Infos zur Familie Braunsteiner

Text: Gemeinde Rabenstein & Familie Braunsteiner
Foto: Evelyn Gruber